Donnerstag, 16 Januar 2025 16:07

Proteste gegen Alice Weidel - Hamburg im Ausnahmezustand

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Proteste-Hamburg Proteste-Hamburg pixabay/Foto illustrativ

Hamburg steht im Zentrum intensiver Debatten und Demonstrationen. Der Besuch der AfD-Chefin Alice Weidel im Hamburger Rathaus hat zahlreiche Proteste ausgelöst. Polizei und Stadtverwaltung bereiten sich auf einen herausfordernden Abend vor.

Inhaltsverzeichnis:

Proteste auf den Straßen von Hamburg

Mehr als 2.000 Demonstrierende werden erwartet, die ihren Unmut über den Besuch von Alice Weidel zum Ausdruck bringen wollen. Ein breites Bündnis aus linken Gruppen und zivilgesellschaftlichen Organisationen hat zu den Protesten aufgerufen. Bereits am Nachmittag versammelten sich etwa 350 Personen, die von Valentinskamp in Richtung Hauptbahnhof zogen. Die Hauptdemonstration, die vom Hamburger Bündnis gegen Rechts organisiert wurde, begann um 17 Uhr.

Die Polizei ist mit hunderten Einsatzkräften, teilweise aus anderen Bundesländern, vor Ort. Der Rathausmarkt wurde mit Gittern abgesperrt, und Wasserwerfer stehen bereit. Es wird befürchtet, dass Demonstrierende versuchen könnten, Zufahrtswege zum Rathaus zu blockieren, was die Sicherheitslage zusätzlich kompliziert.

Verkehrschaos in der Innenstadt

Die Demonstrationen und der umfangreiche Polizeieinsatz führen zu erheblichen Beeinträchtigungen im Verkehr. Straßensperrungen wurden in den stark frequentierten Stadtteilen St. Georg, Altstadt und Neustadt eingerichtet. Pendlerinnen und Pendler müssen besonders im Feierabendverkehr mit Verzögerungen rechnen.

Die Behörden appellieren an Autofahrerinnen und Autofahrer, die betroffenen Gebiete großräumig zu umfahren, um zusätzliche Staus zu vermeiden.

Politische Reaktionen - Eine Stadt gespalten

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) erinnerte an die Werte der Hansestadt. Er betonte die Bedeutung von Vielfalt und Weltoffenheit, die in der Verfassung Hamburgs verankert sind. Auf der Plattform X kommentierte er: „Manchmal hat man auch im Rathaus ungebetene Gäste. Aber unsere Demokratie ist stark und wehrhaft.“

Auch CDU-Fraktionschef Dennis Thering äußerte sich kritisch. Er bezeichnete den Besuch Weidels als „traurig“ und warf ihr vor, Hass und Hetze zu verbreiten. Er fügte hinzu: „Alice Weidel ist in Hamburg nicht willkommen!“

AfD zeigt sich empört

Die AfD reagierte mit scharfer Kritik auf die Äußerungen der politischen Gegner. Der AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann zeigte sich empört über die Reaktionen von Bürgermeister Tschentscher. „Statt die Gewaltandrohungen konsequent zu verurteilen, schürt der Bürgermeister weiter Spannungen“, erklärte er.

Nockemann betonte, dass viele friedliche Bürger die Veranstaltung besuchen möchten und die geplanten Blockaden seitens linker Gruppen nicht hinnehmbar seien.

Die Auseinandersetzungen rund um den Besuch von Alice Weidel zeigen die Spannungen zwischen den politischen Lagern und die Herausforderungen für die Hansestadt. Hamburg steht vor einem intensiven Abend, der die Diskussionen um Demokratie und Meinungsfreiheit weiter anheizen dürfte.

Quelle: webrivaig.com/de, tagesschau.de