Dienstag, 18 Juni 2024 13:47

VHS Hamburg fordert gerechte Sozialabgaben

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Soziale Absicherung Soziale Absicherung fot: pixabay

Auf dem Rathausmarkt in Hamburg hat eine bemerkenswerte Protestaktion stattgefunden, die von den Beschäftigten der Hamburger Volkshochschule (VHS) initiiert wurde. Die Dozenten demonstrierten für eine bessere soziale Absicherung. Diese Forderung hat ihren Ursprung in der besonderen Beschäftigungssituation vieler VHS - Dozenten - sie sind zwar in Vollzeit tätig, gelten aber offiziell als selbstständig, was bedeutet, dass sie für ihre sozialen Sicherungen wie Arbeitslosen-, Renten - und Krankenversicherung selbst aufkommen müssen.

Die wirtschaftliche Realität der VHS - Dozenten

Die Demonstration brachte Licht in die schwierige finanzielle Lage dieser Dozenten. Eine Betroffene, eine Vollzeitdozentin an der VHS, offenbarte, dass ihr Bruttoeinkommen bei 7.000 Euro monatlich liegt. Obwohl dies auf den ersten Blick hoch erscheinen mag, muss sie etwa die Hälfte ihres Einkommens für soziale Abgaben aufwenden. Diese hohe Belastung macht es für die Dozenten schwierig, ein angemessenes Nettoeinkommen zu erzielen, welches ihrer Vollzeitarbeit und Qualifikation entspricht.

Forderungen an den Hamburger Senat

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert, dass die Stadt Hamburg sich an den Sozialabgaben der Honorarkräfte zumindest zur Hälfte beteiligt. Diese Praxis wird bereits in Berlin angewandt und könnte eine erhebliche finanzielle Entlastung für die Dozenten bedeuten. Von dieser Regelung würden insbesondere die rund 200 Vollzeitdozenten der VHS Hamburg profitieren, die ihren Lebensunterhalt ausschließlich durch ihre Lehrtätigkeit bestreiten.

Der Protest auf dem Rathausmarkt ist ein wichtiger Schritt, um auf die prekären Arbeitsbedingungen der VHS - Dozenten aufmerksam zu machen. Es bleibt abzuwarten, ob der Hamburger Senat auf diese Forderungen reagieren und vergleichbare Maßnahmen wie in Berlin einführen wird, um eine gerechtere soziale Absicherung für die Lehrkräfte zu gewährleisten. Die Aktion zeigt deutlich, wie wichtig es ist, auch die Arbeitsbedingungen von vermeintlich selbstständigen Lehrkräften zu überdenken und anzupassen.

Quelle: Tagesschau