Erfahrungen aus der Praxis
Im ersten Halbjahr nach Einführung des Verbots hat die Bundespolizei am Hauptbahnhof 290 Gewaltdelikte registriert. Zum Vergleich: Im gesamten vorherigen Jahr waren es 720 Vorfälle. Diese Zahlen sprechen für eine positive Entwicklung seit der Implementierung des Waffenverbots.
"Wir haben ein hohes Kontroll- und Entdeckungsrisiko und wir sehen auch bei der Zahl der Gewaltdelikte, dass die Zahlen hier deutlich zurückgehen." - Daniel Schaefer, Sprecher der Innenbehörde
Zweifel an der Effektivität der Maßnahme
Trotz der positiven Trends gibt es auch kritische Stimmen zur Wirksamkeit des Waffenverbots. Thomas Jungfer, der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft in Hamburg, argumentiert, dass die Verbotszone nur teilweise den gewünschten Erfolg bringt. Er betont, dass Personen, die bewusst Waffen mitführen möchten, sich nicht durch ein Verbot abschrecken lassen.
"Die Waffenverbotszone rund um den Hauptbahnhof bringt nur teilweise den erwünschten Erfolg. Diejenigen, die sowieso eine Waffe - welcher Art auch immer - mitnehmen wollen, machen es auch trotz Verbot." - Thomas Jungfer, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft
Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen
Neben dem Waffenverbot wurden weitere Sicherheitsmaßnahmen am Hauptbahnhof verstärkt. Dazu gehören patrouillierende Teams in sogenannten Quattro-Streifen und eine erweiterte Videoüberwachung. Seit April dieses Jahres gilt zudem ein Alkoholverbot, was zusätzlich zur Erhöhung der öffentlichen Ordnung beitragen soll.
Die Bewertung der Effektivität des Waffenverbots ist noch nicht abgeschlossen. Die Innenbehörde erwartet weitere Daten, die eine umfassendere Beurteilung ermöglichen sollen. Trotz der teilweise kritischen Stimmen bleibt die Hoffnung, dass die kombinierten Maßnahmen langfristig zu einer spürbaren Verbesserung der Sicherheitslage am Hamburger Hauptbahnhof führen werden.
Quelle: www.welt.sn2world.com, tagesschau.de