Dienstag, 26 November 2024 12:09

Obdachloser Mann friert vor Klinik - Streit um Zuständigkeit

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Winternotprogramm-Hamburg Winternotprogramm-Hamburg pixabay/Foto illustrativ

Ein Vorfall in Hamburg-Langenhorn hat die Aufmerksamkeit auf die Versorgung von Obdachlosen in der kalten Jahreszeit gelenkt. Ein obdachloser Mann musste bei nur drei Grad Außentemperatur vor dem Krankenhaus Heidberg auf seinen Transport warten. Dieser Fall hat Fragen zur Zuständigkeit und zur Unterstützung von obdachlosen Menschen aufgeworfen.

Inhaltsverzeichnis:

Transport von Obdachlosen - Verantwortung der Krankenhäuser

Die Notaufnahme der Asklepios Klinik Nord meldete sich am vergangenen Donnerstag beim Kältebus Hamburg. Es wurde darum gebeten, einen obdachlosen Mann ins Winternotprogramm zu bringen. Die ehrenamtlichen Helfer des Kältebusses erklärten, dass sie etwa eine Stunde benötigen würden, um zur Klinik zu gelangen. Als sie nach 22 Uhr eintrafen, fanden sie den Mann stark frierend vor der Klinik vor – in einem Krankenhausbett und nur mit einer dünnen Decke zugedeckt.

Laut Aussagen des Mannes war er zuvor gestürzt, hatte sich am Kopf verletzt und fühlte sich weiterhin schlecht. Christine Pillat-Priess, Mitglied des Kältebus-Teams, erklärte, dass solche Transporte nicht in deren Aufgabenbereich fallen. Im Jahr 2022 übernahm der Kältebus jedoch 44 solcher Fahrten, da sich keine andere Stelle zuständig fühlte.

Krankenhäuser und Sozialbehörde - Uneinigkeit über Zuständigkeiten

Das Krankenhaus Heidberg bedauerte den Vorfall und kündigte eine interne Prüfung an. Eine Sprecherin der Asklepios Klinik äußerte, dass in den Wintermonaten häufig unklar sei, wer in solchen Situationen Verantwortung übernehmen müsse. Die Sozialbehörde hingegen betonte, dass Krankenhäuser in diesen Fällen den Transport organisieren müssten. Diese Regelung sei mit den Kliniken vereinbart.

Der Kältebus - Ein Projekt mit Herz und Engagement

Der Kältebus, ein Projekt des „Cafée mit Herz“, wird ausschließlich durch Spenden finanziert und von ehrenamtlichen Helfern betrieben. Er versorgt obdachlose Menschen mit Schlafsäcken, Kleidung und warmen Getränken. Zusätzlich bringt er sie ins Winternotprogramm, obwohl dies oft außerhalb des eigentlichen Aufgabenbereichs liegt. Die wachsende Anzahl an Hilfsanfragen zeigt jedoch, wie dringend weitere Unterstützung notwendig ist.

Die Situation des obdachlosen Mannes in Hamburg verdeutlicht die Herausforderungen bei der Versorgung von hilfsbedürftigen Menschen im Winter. Eine klare Klärung der Zuständigkeiten zwischen Krankenhäusern und öffentlichen Stellen ist notwendig, um solche Vorfälle künftig zu vermeiden.

Quelle: www.24edu.info/de, tagesschau.de