Der Ablauf des Betrugs
Die Betrüger gehen methodisch vor. Zunächst mieten sie Wohnungen für kurze Zeit an und schalten dann Anzeigen für diese Wohnungen. Interessenten werden zu einer kontaktlosen Besichtigung eingeladen, bei der der Schlüssel über eine Zahlenkombination in einer Box zugänglich gemacht wird. Nachdem die Interessenten ihre Daten übermittelt und Vorauszahlungen geleistet haben, erhalten sie einen gefälschten Mietvertrag. Sobald das Geld überwiesen ist, bricht der Kontakt ab und eine Schlüsselübergabe findet nie statt.
Folgen und Schadensausmaß
Der entstandene Schaden ist erheblich. Allein in Hamburg wird der Schaden auf über 400.000 Euro geschätzt. Insgesamt rechnet man bundesweit mit Schäden in Millionenhöhe. Die Betrugsmasche hat nicht nur einzelne Personen getroffen, sondern auch das Geschäftsgebaren von Immobilienfirmen beeinträchtigt, deren Namen missbraucht wurden. Dies führt zu Schadenersatzforderungen und einem Vertrauensverlust gegenüber dem Immobilienmarkt.
Identitätsdiebstahl als Teil des Betrugs
Ein besonders perfider Aspekt des Betrugs ist der Identitätsdiebstahl. Die Betrüger handeln unter dem Namen existierender Immobilienfirmen, was die Aufdeckung des Betrugs erschwert. Ein betroffener Firmeninhaber aus Hamburg, Dennis B., berichtete von Schadenersatzforderungen, die gegen seine Firma erhoben wurden, obwohl er mit dem Betrug nichts zu tun hatte. Dies zeigt die Komplexität und die kriminelle Energie, die hinter dieser Betrugsmasche steckt.
Reaktionen von Polizei und Prävention
Trotz mehrerer Hinweise an die Polizei scheint die Reaktion der Behörden unzureichend. Das LKA Hamburg und andere städtische Behörden sind zwar informiert, doch der Umgang mit der Betrugsmasche wird von den Opfern als unzureichend empfunden. Christiane Wagner, eine Expertin für Gewaltprävention beim LKA Hamburg, betont die Notwendigkeit, sowohl Aufklärungsarbeit zu leisten als auch effektivere Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Art von Betrug zu entwickeln.
Die Zunahme von Betrugsfällen im Wohnungsmarkt zeigt, wie wichtig es ist, sich vor der Anmietung oder dem Kauf von Immobilien ausreichend zu informieren und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Es ist entscheidend, dass sowohl einzelne Bürger als auch die Behörden sensibilisiert und besser auf solche Betrugsmaschen vorbereitet sind. Der Schutz der Bürger muss in diesem Zusammenhang priorisiert und die strafrechtliche Verfolgung der Täter intensiviert werden, um das Vertrauen in den Immobilienmarkt wiederherzustellen.
Quelle: TAG24