Donnerstag, 17 Oktober 2024 13:59

Krankenhausreform - Hamburger Kliniken in Sorge

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Krankenhausreform Krankenhausreform pixabay / Foto illustrativ

Am heutigen Tag wird der Bundestag über die finale Version der Krankenhausreform beraten und anschließend abstimmen. Die Reform betrifft das Gesundheitssystem in Deutschland erheblich und steht vor einer entscheidenden Abstimmung. Während die Hamburger Sozialbehörde zufrieden ist, bleiben die Krankenhäuser in der Hansestadt skeptisch. Besonders die Finanzierung der Kliniken während der Übergangsphase wird kritisch betrachtet.

Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf und Fachkliniken bleiben bestehen

Ein wichtiges Thema in den Verhandlungen war die Zukunft der Fachkliniken. In Hamburg wird keine Klinik aufgrund der Reform schließen müssen, davon ist die Hamburger Sozialbehörde überzeugt. Besonders setzte sich die Behörde für spezialisierte Kliniken ein, wie das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf, das sich auf die Behandlung von Menschen mit Behinderungen spezialisiert hat. Auch die beiden eigenständigen Kinderkrankenhäuser in Rahlstedt und Altona wurden in den Verhandlungen berücksichtigt. Ihre Finanzierung bleibt trotz der Reform gesichert, da sie aus dem umstrittenen System der Fallpauschalen herausgenommen wurden.

Melanie Schlotzhauer und der Weg zur Gesundheitsmetropole

Hamburgs Senatorin für Soziales und Gesundheit, Melanie Schlotzhauer, äußerte sich positiv zur Reform. Sie sieht darin eine Chance, Hamburg weiter als Gesundheitsmetropole zu etablieren. In ihrem Statement betonte sie, dass ab 2026 weitere Spezialisierungen gemeinsam mit den Krankenhäusern, deren Trägern sowie den Krankenkassen festgelegt werden. „Wir werden einen Weg in die Ambulantisierung vereinbaren und unsere Krankenhausplanung langfristig verbessern“, fügte sie hinzu. Dieser Prozess soll die medizinische Versorgung in Hamburg zukunftsfähig machen und die Rolle der Stadt im Gesundheitswesen stärken.

Kritik an Finanzierungslücken bleibt bestehen

Trotz der positiven Signale von Seiten der Sozialbehörde bleiben die Hamburger Krankenhäuser skeptisch. Eine große Sorge der Kliniken ist die Finanzierung während der Übergangsphase. Die Hamburger Krankenhausgesellschaft äußerte, dass die Reform nicht ausreiche, um die bestehende Finanzierungslücke zu schließen. In einem Appell forderte sie die Hamburger Bundestagsabgeordneten auf, gegen die Reform zu stimmen. Die Sozialbehörde teilt diese Bedenken jedoch nicht vollständig. Hamburg wird den Vermittlungsausschuss von Bund und Ländern nicht anrufen, obwohl andere Bundesländer diesen Schritt bereits angekündigt haben. Dies verdeutlicht die Differenz zwischen der Stadt Hamburg und anderen Teilen Deutschlands in Bezug auf die Reform.

Die bevorstehende Abstimmung im Bundestag wird zeigen, inwieweit die Sorgen der Krankenhäuser berücksichtigt werden und ob die Reform in der vorliegenden Form umgesetzt wird. Für Hamburg steht fest, dass spezialisierte Kliniken bestehen bleiben und die Stadt den Weg zur Gesundheitsmetropole weitergehen will.

Quelle: www.on-the-top.net/de, tagesschau.de