Aktuelle Herausforderungen im Fährverkehr
Die HADAG sieht sich gezwungen, ihre Ressourcen aufgrund einer angespannten Personallage umzuschichten. Laut dem Unternehmenssprecher Christoph Kreienbaum konzentriert sich das Unternehmen derzeit darauf, die Kapazitäten auf die Hauptlinien, insbesondere die Linien 62 und 64, zu verlagern. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, einen verlässlichen Fahrplan auf den stark frequentierten Pendlerlinien aufrechtzuerhalten. Die Este-Linie, die hauptsächlich touristisch genutzt wird, bleibt dadurch vorerst außer Betrieb.
Ursachen für die Betriebsstörungen
Ein Hauptgrund für die regelmäßigen Ausfälle der Fährlinie ist die Verschlickung der Wasserwege, insbesondere des Mühlenberger Lochs und der Este. Seit der Insolvenz der Pella-Sietas-Werft im Jahr 2011 werden diese Wasserstraßen nicht mehr regelmäßig ausgebaggert. Zusätzlich erschweren extrem hohe und niedrige Pegelstände die Nutzung der geplanten Route. Statistisch gesehen kann nur etwa 35 Prozent der Fahrten auf der regulären Strecke durchgeführt werden, in den übrigen Fällen muss auf eine alternative Route ausgewichen werden. Für die Weiterreise nach Cranz müssen Fahrgäste oft auf die Buslinien 150 oder 350 umsteigen.
Personelle und finanzielle Engpässe
Die HADAG steht auch vor personellen Herausforderungen. An den Anlegestellen Cranz und Neuenfelde können nur spezifische, kleinere Schiffe der HADAG anlegen. Seit einem Unfall im Jahr 2019 ist nur noch das Schiff "Altona" in Betrieb, das zudem stets mit zwei Mitarbeitern besetzt sein muss. Die geringe Auslastung der Fährverbindungen führt dazu, dass die Kosten pro Fahrgast und Fahrt durch Steuergelder in Höhe von etwa 40 Euro subventioniert werden müssen. Diese finanzielle Belastung wird zunehmend kritisch betrachtet.
Ausblick und mögliche Lösungen
Aufgrund der anhaltenden Probleme finden derzeit Gespräche über mögliche Alternativen für die Este-Linie statt. Eine Busverbindung nach Finkenwerder wird als eine mögliche Lösung erwogen, obwohl sie in einigen Teilen des Alten Landes auf Widerstand stößt, jedoch auch Unterstützung von politischer Seite erhält. Die Linke zeigt sich unterstützend gegenüber den Vorschlägen, den Fährbetrieb durch andere Verkehrsmittel zu ersetzen.
Die Situation der Hamburger Elbfähren bleibt eine Herausforderung für alle Beteiligten. Es wird eine Balance zwischen betrieblicher Notwendigkeit und öffentlicher Dienstleistung gesucht, um eine zuverlässige und nachhaltige Lösung für die Zukunft des Fährverkehrs in Hamburg zu finden.
Quelle: TAG24