Kern der Demonstration
Die Gegendemonstration, an der laut Polizeiangaben rund 800 Menschen teilnahmen, wurde von der Kurdischen Gemeinde Deutschland, den Vereinen Kulturbrücke Hamburg und Säkularer Islam organisiert. Ali Ertan Toprak, der Bundesvorsitzende der Kurdischen Gemeinde, hob hervor, dass niemand der islamischen Religion und den Muslimen mehr schade als die Islamisten selbst. Er kritisierte zudem die Politik dafür, das Problem des politischen Islam aus Angst vor antimuslimischen Stimmungen vernachlässigt zu haben, was die Rechtspopulisten gestärkt habe.
Konfrontation mit extremistischen Forderungen
Während der Demonstration richtete sich die Aufmerksamkeit auch auf die extremistische Gruppe Muslim Interaktiv, die in der vorangegangenen Woche ein Kalifat gefordert hatte. Toprak bezeichnete deren Vertreter als "kleine Möchtegern - Azubi - Kalifen" und forderte sie auf, den erhobenen Zeigefinger der Prediger herunterzunehmen. Die Forderung nach einem Kalifat, das auf dem islamischen Recht (Scharia) basiert und als Herrschaftsform nach dem Tod des Propheten Mohammed entstand, wurde von den Demonstranten klar abgelehnt.
Die Demonstration endete ohne größere Zwischenfälle, abgesehen von einem Vorfall, bei dem ein Sympathisant der Gruppe Muslim Interaktiv von der Polizei abgeführt wurde, nachdem er provokativ den Zeigefinger erhob. Dieser Vorfall unterstrich die Spannungen, die in der Debatte um den politischen Islam und die freiheitlichen Werte in Deutschland herrschen. Die Veranstalter und Teilnehmer der Demonstration betonten die Notwendigkeit, weiterhin wachsam zu sein und sich für die Verteidigung der Grundwerte der Gesellschaft einzusetzen.
Quelle: TAG24