Dienstag, 17 September 2024 12:59

Hamburgs Plan zur Förderung der Windenergie

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Windenergie Windenergie fot: pixabay / illustrativ

Hamburg setzt auf eine zukunftsorientierte Energiepolitik und nimmt eine Vorreiterrolle in der Nutzung erneuerbarer Energiequellen ein. In einem aktuellen Vorstoß zur Unterstützung der Energiewende hat die Stadt Hamburg die Prüfung von 19 potenziellen Gebieten für den Bau von Windenergieanlagen bekanntgegeben. Diese Gebiete befinden sich hauptsächlich in den Randzonen der Stadt, insbesondere in den Bezirken Bergedorf und Harburg. Ziel ist es, bereits bis 2027, fünf Jahre vor der bundesweiten Frist, 0,5 Prozent der Landesfläche Hamburgs für Windkraftanlagen auszuweisen.

Umsetzung der Bundesforderungen

Die Bundesregierung verlangt von den Bundesländern, bestimmte Flächenanteile für die Windenergie zur Verfügung zu stellen. Für Hamburg bedeutet das eine Ausweisung von insgesamt 378 Hektar. Die Stadt hat jedoch in einem ambitionierten Ansatz doppelt so viele Flächen identifiziert, um eine breitere Auswahlmöglichkeit und mehr Raum für öffentliche Diskussionen zu bieten.

Potenzielle Standorte im Überblick

Besonders im Fokus stehen dabei Gebiete im dünn besiedelten Bezirk Bergedorf, der durch seine landwirtschaftliche Prägung und großen Freiflächen ideal für solche Vorhaben scheint. Zu den erwogenen Standorten gehören unter anderem Allermöhe, Spadenland, Ochsenwerder, Kirchwerder, Curslack, Altengamme und Neuengamme. Auch der Bezirk Harburg könnte mit Orten wie Marmstorf, Francop, Neuland und Gut Moor wichtige Beiträge leisten.

Dialog mit den Bürgern

Die Stadt plant, die Bürger intensiv in den Planungsprozess einzubeziehen. Eine einjährige Phase der Bürgerbeteiligung ist vorgesehen, in der die Anwohner ihre Meinungen und Bedenken äußern können. Aufgrund der Tragweite des Projekts und der betroffenen Gebiete ist mit öffentlichen Protesten zu rechnen.

Reaktionen aus der Bevölkerung

Die Verteilung der Windpark-Zonen hat bereits Kritik hervorgerufen, insbesondere die Konzentration auf den Bezirk Bergedorf. Martin Lüdeke, Präsident des Hamburger Bauernverbands aus Curslack, äußerte Bedenken über die mögliche Opferung der letzten Kulturlandschaften Hamburgs für die Energiegewinnung. Diese Sorgen spiegeln die Notwendigkeit wider, eine ausgewogene Lösung zu finden, die sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigt.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Trotz der Herausforderungen und der Kritik an bestimmten Aspekten der Planung zeigt Hamburgs Engagement für erneuerbare Energien und die frühzeitige Erfüllung der bundesweiten Anforderungen, dass die Stadt ernsthaft bestrebt ist, einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende in Deutschland zu leisten. Die nächsten Schritte werden entscheidend sein, um eine Balance zwischen ökologischer Nachhaltigkeit und den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung zu finden.

Quelle: www.globewings.net/de , Tagesschau