Rückblick auf den Betrug
Im Zeitraum von 2012 bis 2016 soll eine gut organisierte Betrugsmasche das Unternehmen Aurubis systematisch geschädigt haben. Die Anklage lautet, dass zwei Geschäftsmänner über ihre Firma beträchtliche Mengen an Elektronik - Schrott an Aurubis lieferten. Bei der Ankunft der Lieferungen bei Aurubis wurden Proben dieses Schrotts genommen, um den Gehalt an Edelmetallen wie Gold, Silber und Platin festzustellen.
Manipulation der Proben
Es wird behauptet, dass die beiden Lieferanten einen Komplizen innerhalb von Aurubis hatten, einen Metallurgen, der in die Betrügereien involviert war. Dieser soll die Proben vor der Analyse heimlich mit Gold - und Silberpulver manipuliert haben, was dazu führte, dass der Elektronik - Schrott auf dem Papier weit wertvoller erschien, als er tatsächlich war. Diese Manipulation ermöglichte es den Lieferanten, ungerechtfertigte Zahlungen in Millionenhöhe zu erhalten.
Folgen des Betrugs
Die Staatsanwaltschaft gibt an, dass die beiden Haupttäter den größten Teil der betrügerisch erlangten Gelder für sich behalten haben, während der Mitarbeiter von Aurubis mit etwa 100.000 Euro und zwei Goldbarren für seine Dienste entschädigt wurde. Der Betrug, der die Jahre 2012 bis 2016 umfasst, steht laut Unternehmensangaben in keinem Zusammenhang mit weiteren aktuellen Betrugsfällen bei Aurubis. Trotzdem hatte das Unternehmen letztes Jahr bekannt gegeben, dass durch manipulierte Schrottproben und Diebstähle ein Schaden von fast 170 Millionen Euro entstanden ist, was zu vorzeitigen Rücktritten von drei der vier Vorstände führte.
Langwierige juristische Aufarbeitung
Mit dem Beginn dieses Prozesses hofft Aurubis auf eine Klärung der Vorfälle und eine Möglichkeit, das durch betrügerische Aktivitäten verlorene Vertrauen wiederherzustellen. Der Prozess wird nicht nur die juristischen, sondern auch die moralischen Fasern des Unternehmens auf die Probe stellen und könnte weitreichende Folgen für die Überwachung und Sicherheitsprotokolle in der gesamten Metallverarbeitungsindustrie haben.
Quelle: Tagesschau