Hintergrund des Konflikts
Das Protestcamp, das unter dem Motto "Finger weg von Rafah" steht, zielt darauf ab, auf die Situation in Rafah aufmerksam zu machen und fordert die Entwaffnung Israels. Die Aktivisten setzen sich mit Themen wie Vertreibung, Besatzung und Apartheid auseinander, die sie Israel vorwerfen. Auf ihren Transparenten rufen sie zum Widerstand auf. Laut Aussagen gegenüber dem NDR haben die Teilnehmer sich von antisemitischen Positionen distanziert und betonen, gegen gesamtgesellschaftliche antisemitische Narrative vorzugehen.
Verlauf des Polizeieinsatzes
Bei Eintreffen der ersten Polizeikräfte am Ort des Geschehens wurde der zunächst gemeldete Streit von den Anwesenden nicht bestätigt. Die Situation eskalierte jedoch schnell, als sich immer mehr Umstehende aufgrund der Polizeipräsenz gegen die Einsatzkräfte solidarisierten. Dies führte zu einer Verstärkung des Polizeiaufgebots. Im Zuge der Auseinandersetzungen erlitt eine Polizistin leichte Verletzungen durch einen Schlag ins Gesicht. Insgesamt wurden drei Personen von der Polizei in Gewahrsam genommen.
Der Vorfall am Dammtor verdeutlicht die angespannte Stimmung, die sowohl innerhalb des Protestcamps als auch in der Begegnung mit der Polizei herrscht. Die Polizei wird weiterhin die Sicherheit bei solchen Veranstaltungen gewährleisten müssen, während gleichzeitig ein Dialog zwischen den Aktivisten und der Stadtverwaltung über die zugrunde liegenden politischen und sozialen Fragen geführt werden muss. Die Reaktionen auf das Camp und die daraus resultierenden polizeilichen Maßnahmen zeigen, wie hoch das Potential für Konflikte ist und wie wichtig eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Themen, die das Camp aufgreift, bleibt.
Quelle: Tagesschau