Mildere Temperaturen und sprießende Vegetation kündigen den kalendarischen Frühlingsanfang an: Am 20. März beginnt für Hobby-Gärtner eine neue Garten-Saison. Zwischen März und April starten die ersten schon mit der Anzucht von Setzlingen. Heimische Refugien platzen aus allen Nähten, wenn zahllose Pflanzgefäße um Licht und Wärme buhlen. Gartenexperte Bio Green verrät Tricks für die frühe Aussaat.
Einsaat in vier Wänden
Vogelgezwitscher und wärmende Sonnenstrahlen preisen den Start ins Frühjahr. Trügerisch für Ungeduldige, denn die Nächte halten vielerorts noch Bodenfrost parat. Frostverträgliches Gemüse wie Mangold, Spinat, Feldsalat oder Rucola, dessen Aussaat bereits im September erfolgte, steht im Frühjahr bereits vor der ersten Ernte. Während Samen von Radieschen, Möhren, Zwiebeln, Erbsen und Kohlrabi schon im März und April ins Freiland dürfen, sollte frostempfindliches Gemüse den Gang nach draußen erst nach den Eisheiligen im Mai wagen. Liebhabern von Paprika, Tomate, Zucchini und Co empfiehlt Bio Green das Vorziehen von Jungpflanzen im geschützten Heim. Wer dort bis Mai für starken Nachwuchs sorgt, erzielt nach dem Umtopfen in Kübel, Beet oder Hochbeet zeitig Ernteerfolge.
Es werde Licht
Bei der Indoor-Anzucht gilt es, einiges zu beachten. Gemüsefreunde legen Wert auf die richtige Wahl des Standorts und des Substrats. Auch das Maß an Licht und Feuchtigkeit ist von Bedeutung. Nährstoffarmes Substrat und Bewässerung von unten stärken die Wurzelbildung. Das kommt der Pflanze später zugute, denn es garantiert eine optimale Wasseraufnahme und schöne Früchte. Zum Keimen brauchen die Samen ausreichend Wärme und Feuchtigkeit. Stößt der Spross durch die Erde, löst die richtige Lichtdosis die Wärme ab. Wer sich bei der Anzucht von Keimlingen ausschließlich auf das im Vergleich zum Sommer noch wenige Tageslicht verlässt, dem begegnet das Phänomen des Vergeilens. Die Zöglinge bilden ein starkes Längenwachstum aus, um mit dem Lichtmangel zurechtzukommen. Lange, dünne, meist instabile Triebe mit kleinen Blättern entstehen. Für starke Jungpflanzen, die später auch Früchte halten können, zählt die richtige Beleuchtung. Pflanzen lieben für die Photosynthese das ultraviolette und das infrarote Spektrum des Lichts. Diese Lampen unterscheiden sich von der normalen Beleuchtung in Wohnräumen. Für gutes Pflanzenwachstum in den dunkleren Monaten eignen sich spezielle LED-Lampen mit genannten Spektralbereichen. Sie bringen bei kleinem Energieverbrauch eine ausreichend hohe Beleuchtungsstärke mit. Fürsorgliche Heimgärtner setzen auf Anzuchtstationen oder Mini-Gewächshäuser für optimale Voraussetzungen. Kleingärtner, die ihre Jungpflanzen schon früh ins Beet bringen, federn mögliche Wetterkapriolen mit Folientunneln ab. Wie in einem Gewächshaus schaffen sie ein angenehmes Mikroklima und beschleunigen das Wachstum. Erntevorsprung und sogar mehrfache Ernte sind die erwünschten Folgen.