Dienstag, 14 Oktober 2025 09:49

Tragischer Unfall in Hamburg

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Gedenken an Wanda Perdelwitz am Unfallort in Hamburg. Gedenken an Wanda Perdelwitz am Unfallort in Hamburg. Pixabay/Foto illustrativ

Die Schauspielerin Wanda Perdelwitz, bekannt aus den Serien „Großstadtrevier“ und „Traumschiff“, ist nach einem Verkehrsunfall in Hamburg gestorben. Die 41-jährige Künstlerin erlag ihren schweren Verletzungen im Krankenhaus, nachdem sie Ende September mit dem Fahrrad in eine plötzlich geöffnete Autotür gefahren war. Die Polizei ermittelt gegen eine 28-jährige Beifahrerin wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.

Inhaltsverzeichnis:

Unfall in Hamburg-Rotherbaum

Der Unfall ereignete sich am 28. September im Stadtteil Rotherbaum. Nach Angaben der Ermittler hatte die 28-jährige Mitfahrerin die Tür eines abgestellten Vans von innen geöffnet, ohne auf den Verkehr zu achten. Wanda Perdelwitz fuhr in diesem Moment mit dem Fahrrad vorbei und prallte frontal gegen die geöffnete Tür. Durch den Aufprall stürzte sie schwer. Trotz sofortiger medizinischer Hilfe kam jede Rettung zu spät. Die Schauspielerin verstarb später im Krankenhaus an den Folgen ihrer Verletzungen.

Die Polizei leitete unmittelbar nach dem Vorfall ein Ermittlungsverfahren ein. Es handelt sich um den Verdacht der fahrlässigen Tötung, ein Delikt, das im deutschen Strafrecht bei unbeabsichtigten tödlichen Folgen eines Fehlverhaltens Anwendung findet.

Mahnwache und Anteilnahme in Hamburg

Am Ort des tragischen Unfalls fand wenige Tage später eine öffentliche Mahnwache statt. Etwa 800 Menschen kamen zusammen, um der verstorbenen Schauspielerin zu gedenken. Viele Teilnehmer setzten sich auf die Straße, wo der Unfall geschah. Sie stellten Kerzen auf, legten Blumen nieder und gedachten der Verstorbenen in Stille.

Zur Erinnerung wurde ein sogenanntes „Geisterrad“ – ein weiß gestrichenes Fahrrad – aufgestellt. Es markiert den Unfallort und soll auf die Gefahren für Radfahrer im Stadtverkehr aufmerksam machen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in Hamburg rief zu dieser Gedenkveranstaltung auf.

ADFC fordert bessere Sicherheit für Radfahrer

Laut Dirk Lau, Sprecher des ADFC in Hamburg, häufen sich sogenannte „Dooring“-Unfälle. Dabei handelt es sich um Zusammenstöße zwischen Radfahrern und plötzlich geöffneten Fahrzeugtüren. Diese Art von Unfall ist besonders gefährlich, da Radfahrer oft keine Möglichkeit haben, rechtzeitig auszuweichen.

Nach Angaben des Fahrrad-Clubs war der Tod von Wanda Perdelwitz bereits der zweite tödliche Dooring-Unfall in Hamburg innerhalb kurzer Zeit. In der Vergangenheit seien tödliche Kollisionen häufiger durch abbiegende Lastwagen verursacht worden, doch die Zahl der Tür-Unfälle nehme deutlich zu.

Der ADFC fordert mehrere Maßnahmen, um solche Tragödien künftig zu verhindern:

  1. Deutliche Trennung von Radwegen und Fahrbahnen für Autos.
  2. Verstärkte Verkehrsberuhigung in dicht befahrenen Stadtvierteln.
  3. Bessere Aufklärung über das richtige Verhalten beim Aussteigen aus Fahrzeugen.

Zunehmende Zahl gefährlicher Situationen im Stadtverkehr

In Hamburg, einer Stadt mit über 1,9 Millionen Einwohnern, ist der Radverkehr in den letzten Jahren stark gestiegen. Mit mehr Fahrrädern auf den Straßen wächst jedoch auch das Risiko von Unfällen. Besonders gefährlich sind Situationen, in denen Autofahrer oder Mitfahrer Fahrzeugtüren unachtsam öffnen.

Die Polizei und der ADFC appellieren daher an alle Verkehrsteilnehmer, umsichtig zu handeln und Rücksicht zu nehmen. Jede geöffnete Tür kann zur Lebensgefahr werden.

Die Stadt Hamburg prüft derzeit, ob an besonders engen Straßenabschnitten wie im Stadtteil Rotherbaum bauliche Anpassungen notwendig sind. Ziel ist es, künftig mehr Sicherheit für Radfahrer zu gewährleisten und ähnliche Unfälle zu verhindern.

Wanda Perdelwitz hinterlässt ein großes Publikum, das sie aus zahlreichen Fernsehproduktionen kannte. Ihr Tod hat in Hamburg und in der deutschen Kulturszene tiefe Betroffenheit ausgelöst.

Quelle: WELT, YouTube, NDR Info, www.milekcorp.com/de/