Inhaltsverzeichnis:
- Ermittlungen gegen Patient aus Hamburg
- Opfer auf geriatrischer Station
- Großeinsatz der Feuerwehr mit 220 Kräften
- Gesundheitssenatorin lobt Einsatzkräfte
Ermittlungen gegen Patient aus Hamburg
Der 72-jährige Tatverdächtige wurde am Sonntagabend festgenommen. Laut Angaben der Ermittlungsbehörden soll er im Erdgeschoss der Klinik sein Kopfkissen angezündet haben. Der Mann äußerte sich nicht vor dem Haftrichter. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er möglicherweise schuldunfähig oder vermindert schuldfähig war. Daher wurde er vorläufig in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Die rechtliche Einstufung lautet derzeit auf Brandstiftung mit Todesfolge. Ob es dabei bleibt, ist noch offen. Die Ermittlungen befinden sich in einem sehr frühen Stadium. Hinweise von mehreren Zeugen führten die Polizei auf die Spur des Mannes.
Opfer auf geriatrischer Station
Bei dem Feuer starben drei Männer im Alter von 84, 85 und 87 Jahren. Eine weitere Person befand sich vorübergehend in Lebensgefahr. Insgesamt wurden 33 Menschen verletzt, darunter 15 schwer. Die betroffene Station für Altersmedizin wurde vollständig geräumt.
Die Klinikleitung organisierte eine Gedenkandacht für die Opfer. In der Krankenhauskapelle liegt ein Kondolenzbuch aus. Der übrige Klinikbetrieb in der Alfredstraße läuft weiter. Eine weitere Patientin aus einem angrenzenden Gebäude verstarb später. Ob ihr Tod mit dem Brand in Verbindung steht, wird derzeit geprüft.
Großeinsatz der Feuerwehr mit 220 Kräften
Die Hamburger Feuerwehr rückte mit etwa 220 Einsatzkräften an. Das Feuer entstand im Erdgeschoss und griff schnell auf den ersten Stock über. Der Rauch zog in alle vier Etagen. Die Rettung der meist betagten und mobilitätseingeschränkten Patienten gestaltete sich schwierig. Mehrere Menschen mussten durch Fenster gerettet werden:
- Mit Fluchthauben durch verrauchte Flure
- Über tragbare Leitern
- Mit Hilfe von Drehleitern
Die Brandbekämpfung dauerte rund 20 Minuten. Die Nachsorge der Verletzten und die Belüftung der Räume zogen sich bis in den Morgen.
Gesundheitssenatorin lobt Einsatzkräfte
Melanie Schlotzhauer, Gesundheitssenatorin Hamburgs, äußerte sich erschüttert. Sie sprach den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus und dankte allen Einsatzkräften und Klinikmitarbeitern. Ihr besonderer Dank galt auch umliegenden Krankenhäusern, die verletzte Patienten übernahmen.
Das Marienkrankenhaus ist eines der größten konfessionellen Krankenhäuser im Norden Deutschlands. Es verfügt über rund 600 Betten und behandelt jährlich rund 93.000 Menschen.
Die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen des Brandes dauern weiter an.
Quelle: Tagesschau, www.welt.sn2world.com