Donnerstag, 31 Juli 2025 12:48

Sperrung Hamburg-Berlin

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Vollsperrung trifft Bahnreisende hart Vollsperrung trifft Bahnreisende hart Foto: pixabay

Die Bahnstrecke Hamburg–Berlin wird ab dem 1. August komplett gesperrt. Mehr als 160 Kilometer Gleise und Hunderte Weichen werden erneuert. Insgesamt 28 Bahnhöfe erhalten eine Modernisierung. Diese Maßnahmen betreffen nicht nur den Fern-, sondern auch den Regionalverkehr. Die Deutsche Bahn setzt umfangreiche Ersatzmaßnahmen um – unter anderem mit täglich bis zu 173 Bussen.

Inhaltsverzeichnis:

Generalsanierung zwischen Hamburg und Berlin

Die 280 Kilometer lange Schnellverbindung zwischen Hamburg und Berlin zählt zu den wichtigsten Strecken Deutschlands. Täglich nutzen rund 30.000 Menschen den Fernverkehr auf dieser Trasse. Nun wird sie für etwa neun Monate gesperrt. Der Grund: eine umfassende Generalsanierung.

  • Austausch von mehr als 160 Kilometern Schienen
  • Erneuerung von Hunderten Weichen
  • Modernisierung von 28 Bahnhöfen
  • Verbesserung der Oberleitung auf mehreren Dutzend Kilometern

Der Umbau ist Teil des bundesweiten Infrastrukturprogramms, das bis 2036 etwa 4.000 Kilometer Gleise in Deutschland modernisieren soll. Die Strecke Hamburg–Berlin wird in dieser Zeit zu einem sogenannten Hochleistungskorridor ausgebaut. Der ursprünglich geplante Abschluss der Sanierungsarbeiten im Jahr 2031 wurde verschoben.

Sanierung der Bahnstrecke
Bahnstrecke in Hamburg, Foto: pixabay

Umleitungen über Uelzen und Stendal

Die Fernzüge zwischen Hamburg und Berlin werden über Niedersachsen und Sachsen-Anhalt umgeleitet. Konkret verläuft der neue Fahrweg über Uelzen, Stendal und Salzwedel. Die Folge: Die Fahrtzeit verlängert sich um mindestens 45 Minuten.

Auch andere Verbindungen sind betroffen:

  • IC-Züge Richtung Ostsee, darunter nach Binz und Greifswald, halten nicht in Schwerin
  • ICE-Strecken nach Rostock werden über Lübeck und Bad Kleinen geführt
  • Regionalzüge zwischen Hamburg und Schwerin entfallen teilweise

Die Fernverkehrsanbindung von Schwerin wird für mehrere Monate ausgesetzt. Statt 54 Minuten mit dem ICE benötigen Reisende per Bus künftig fast 2 Stunden. Fahrplaninformationen und Buchungen sind über die Website der Deutschen Bahn und die App möglich.

Mecklenburg-Vorpommern stark betroffen

Besonders im Nordosten Deutschlands müssen sich viele Pendler auf Veränderungen einstellen. In Mecklenburg-Vorpommern sind zahlreiche Regionalverbindungen betroffen. Ein Ersatzverkehr mit bis zu 173 Bussen wird eingerichtet.

Betroffene Regionalverbindungen:

  1. RE1 Rostock–Schwerin–Hamburg
  2. RE4 Bützow–Lübeck
  3. RE5 Rostock–Waren
  4. RE8 Wismar–Schwerin–Berlin
  5. RB14 Parchim–Hagenow
  6. RB17/18 Wismar–Bad Kleinen–Schwerin
  7. RE2 Bad Kleinen–Lübeck (neu)
  8. RE85 Schwerin–Berlin (neu)

Am ersten Wochenende ist zudem der Knotenpunkt Schwerin komplett gesperrt. Von Freitag 21 Uhr bis Montag 3 Uhr ersetzen Busse den Zugverkehr auf den Linien RB13, RB17 und RE85.

Hamburg als Drehkreuz für Ersatzverkehr

Auch Hamburgs Nahverkehr ist massiv betroffen. Die Linie RE1 zwischen Hamburg und Schwerin entfällt. Ersatzbusse verbinden die Strecke, jedoch ohne Halt am Hamburger Hauptbahnhof. Fahrgäste müssen auf die U-Bahn am Stadtrand umsteigen.

Zentrale Umsteigepunkte für den Busverkehr in Hamburg:

  • Bahnhof Bergedorf
  • Steinfurther Allee
  • Wandsbek-Markt

Von dort sind weiterhin Ziele in der Metropolregion wie Mölln oder Lauenburg erreichbar. Die purpurfarbenen Ersatzbusse sind barrierefrei, mit WLAN, Monitoren und Steckdosen ausgestattet. Klapp- und Falträder sind erlaubt – größere Fahrräder nicht.

Überblick zur Generalsanierung 

BereichDetails
Gesamtdauer Sperrung 1. August 2025 – Ende April 2026
Strecke Hamburg–Berlin, 280 km
Erneuerungen 160 km Gleise, Hunderte Weichen, Oberleitung
Modernisierte Bahnhöfe 28 Stück
Fernverkehr-Umleitung Uelzen–Stendal–Salzwedel
Regionalverkehr-Betroffen 7 Linien + 2 neue Verbindungen
Ersatzbusse bis zu 173 Busse täglich
Buskilometer täglich 86.000 km laut DB
WLAN/Barrierefreiheit Ja, in allen Ersatzfahrzeugen
Projektumfang Gesamt (DE) 4.000 km Generalsanierung, 87 Milliarden Euro
Projektende Gesamt voraussichtlich 2036

Mit dem Projekt will die Deutsche Bahn einen Viertel des Streckennetzes langfristig leistungsfähiger machen. Insgesamt 87 Milliarden Euro fließen in die Sanierung von Gleisen, Weichen, Bahnhöfen und Brücken. Bereits im vergangenen Jahr sollten über 2.000 Kilometer Gleise und 1.000 Bahnhöfe erneuert werden.

Quelle: NDR, www.extratimeout.com/de