Inhaltsverzeichnis:
- Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen in der Greifswalder Straße
- Eltern begrüßen, aber kritisieren die Maßnahme
- Verlagerung der Drogenszene als Hintergrund
- Zwischen Schutz und Stigmatisierung
Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen in der Greifswalder Straße
Die Elbkinder-Kita in der Greifswalder Straße, Hamburg, hat ihre Sicherheitsmaßnahmen erheblich verschärft. Ein drei Meter hoher Zaun wurde mit Nato-Stacheldraht ergänzt, um das Gelände besser vor unerlaubtem Zugang zu schützen. Laut der Sprecherin der Elbkinder Vereinigung Hamburger Kitas, Anna Fuy, wurde dies notwendig, da trotz vorheriger Erhöhungen der Mauern weiterhin Menschen das Kita-Gelände nachts betraten.
„Eine einfache Erhöhung der Mauer hat sich als nicht ausreichend erwiesen, daher wurde der Nato-Draht als präventive Maßnahme hinzugefügt,“ erklärt Fuy. Ziel sei es, sowohl die Kinder als auch das Gelände effektiv zu schützen.
Eltern begrüßen, aber kritisieren die Maßnahme
Die Meinungen über die Maßnahme sind geteilt. Lena Kamphaus, deren Tochter die Kita besucht, sieht die Installation des Drahts als notwendig an. „Es mag unpopulär sein, aber die Sicherheit der Kinder hat Vorrang,“ betont sie. Kamphaus weist darauf hin, dass täglich Rückstände von Drogenkonsumenten im Garten der Kita gefunden werden, was eine direkte Gefahr für die Kinder darstellt.
„Die Kinder haben ein Recht auf einen sicheren Ort zum Spielen,“ sagt Kamphaus weiter. Für viele Eltern ist dies ein entscheidender Punkt in der Debatte, da die Lebensqualität und Sicherheit in der Umgebung stark beeinträchtigt seien.
Verlagerung der Drogenszene als Hintergrund
Ein wesentlicher Faktor für die Sicherheitsproblematik ist die Verlagerung der Drogenszene in das Viertel. Seit Monaten klagen Anwohner über eine zunehmende Präsenz von Drogenkranken im öffentlichen Raum. Eine Anwohnerin äußert ihre Besorgnis: „Was kommt als Nächstes?“ Die zunehmende Unsicherheit im Viertel hat zu Spannungen und Unmut geführt.
Der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte, Ralf Neubauer (SPD), zeigt sich optimistisch, dass die Lage sich bald entspannen könnte. Ab Anfang des nächsten Jahres sollen in der Repsoldstraße neue Hilfsangebote für Drogensüchtige starten. Diese Maßnahmen sollen nicht nur Betroffenen helfen, sondern auch das Sicherheitsgefühl der Bewohner stärken.
Zwischen Schutz und Stigmatisierung
Während die einen die Sicherheitsmaßnahmen als notwendig erachten, kritisieren andere die Symbolik eines Nato-Stacheldrahtes um eine Kindertagesstätte. Die Debatte zeigt die Herausforderungen, ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und sozialer Integration zu finden.
Ob die Maßnahme langfristig den gewünschten Effekt erzielt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Diskussion über die Sicherheitslage im Viertel noch lange nicht beendet ist.
Quelle: www.on-the-top.net/de/, tagesschau.de