Inhaltsverzeichnis:
- Brücke der Güterumgehungsbahn zu niedrig eingebaut
- Polizei misst nach, Bahn reagiert mit Verzögerung
- Mögliche Lösungen und unklare Haftung
- Anwohner melden sich zu Wort
Brücke der Güterumgehungsbahn zu niedrig eingebaut
Die Deutsche Bahn ersetzte im November eine alte Brücke in der Vogt-Kölln-Straße durch eine neue Hilfsbrücke. Sie gehört zur Güterumgehungsbahn. Bereits kurz nach dem Einbau kam es zu einer Serie von Unfällen. Immer wieder krachten Lastwagen gegen das Brückenbauwerk. Offizielle Zahlen nennt die Bahn nicht, doch laut Berichten waren es mehr als zwölf Fälle.
Auf den Verkehrsschildern stand eine Durchfahrtshöhe von 3,60 Metern. Tatsächlich maß die Polizei Ende April jedoch nur 3,50 Meter. Damit war die Brücke rund zehn Zentimeter niedriger als angegeben. Der Fehler blieb über Monate unentdeckt.
Polizei misst nach, Bahn reagiert mit Verzögerung
Erst als die Hamburger Polizei selbst Maß nahm, wurde der Unterschied festgestellt. Danach reagierte die Bahn und begann, die Schilder auszutauschen. Die neuen Schilder zeigen nun die korrekte Durchfahrtshöhe von 3,50 Metern. Auch die Straße unter der Brücke wurde gesperrt. Fahrzeuge jeder Art, darunter auch ein Bus der Linie 281, dürfen nicht mehr passieren.
Die Sperrung betrifft den gesamten Bereich unter dem Brückenbauwerk. Wie lange sie bestehen bleibt, konnte die Bahn nicht sagen. Ziel sei es, den Abschnitt schnellstmöglich wieder freizugeben. Ein konkretes Datum steht nicht fest.
Mögliche Lösungen und unklare Haftung
Bei der Brücke handelt es sich um eine sogenannte Hilfsbrücke. Diese bleibt voraussichtlich noch mehrere Jahre bestehen. Erst danach soll eine endgültige Brücke gebaut werden. Eine der diskutierten Lösungen ist, die Straße abzusenken. Der Asphalt müsste dazu aufwendig entfernt werden.
Unklar ist, wer für die entstandenen Schäden an den Fahrzeugen haftet. Die Deutsche Bahn äußerte sich bislang nicht zur Verantwortungsfrage. Auch die Stadt Hamburg gab noch keine Stellungnahme ab. Betroffene Spediteure und Fahrer stehen somit vor einer unklaren Lage.
Anwohner melden sich zu Wort
Mehrere Anwohner berichteten von wiederholten Unfällen unter der Brücke. Philipp von Kageneck, Moderator bei NDR 90,3, wohnt in der Nähe und wurde regelmäßig Zeuge. Er schilderte, dass es oft laut schepperte und er regelmäßig sah, wie Lkw unter der Brücke hängen blieben. Viele hätten sich gewundert, warum die Fahrer nicht auf die Schilder achten.
Die Ursache liegt nun offen: Die Angaben waren schlicht falsch. Trotz technischer Modernisierung blieb der Planungsfehler unentdeckt – mit Folgen für Verkehr und Sicherheit im Stadtteil Stellingen.
Quelle: Tageschau, webrivaig.com/de