Inhaltsverzeichnis:
- Bestand an Sozialwohnungen seit 2019 stark gesunken
- Über 16.000 Haushalte warten auf eine Wohnung
- Linke fordert Engagement von Senat und SAGA
- Zahl der Bewohner in Unterkünften steigt deutlich
Bestand an Sozialwohnungen seit 2019 stark gesunken
Der aktuelle Wohnungsbericht des Hamburger Senats zeigt: Die Zahl der Sozialwohnungen für Menschen mit Dringlichkeitsschein ist seit 2019 um über 25 Prozent gesunken. Während es im letzten Jahr noch rund 26.000 dieser Wohnungen gab, stehen in diesem Jahr nur noch etwa 24.500 zur Verfügung.
2019: rund 33.000 Wohnungen
2024: 24.500 Wohnungen
Rückgang: über 8.500 Einheiten
Diese Entwicklung betrifft insbesondere Menschen, die unverschuldet in Notlagen geraten sind. Für sie wird ein sogenannter Dringlichkeitsschein ausgestellt, der den Zugang zu sozialem Wohnraum ermöglichen soll. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild.
Über 16.000 Haushalte warten auf eine Wohnung
Mehr als 16.000 Haushalte in Hamburg verfügen derzeit über einen Dringlichkeitsschein – aber keine Wohnung. Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem. Trotz eines Zuwachses von 3.500 günstigen Sozialwohnungen im selben Zeitraum hat sich die Lage für diese Zielgruppe nicht verbessert.
Linke fordert Engagement von Senat und SAGA
Die Linksfraktion fordert von der Stadt und SAGA ein deutlich entschlosseneres Vorgehen gegen Wohnungsnot. Fritzsche betont, dass der wachsende Bestand an günstigen Wohnungen an den Bedürfnissen der dringend Wohnungssuchenden vorbeigehe.
Wohnungssuchende mit Dringlichkeitsschein werden nicht bevorzugt vermittelt
Forderung nach verbindlichen Quoten für diese Zielgruppe
Kritik an SAGA wegen fehlender sozialer Verantwortung
Fritzsche schlägt gezielte Maßnahmen vor, etwa feste Kontingente innerhalb der städtischen Wohnungsvergabe oder Kooperationen mit sozialen Trägern.
Zahl der Bewohner in Unterkünften steigt deutlich
Im Jahr 2023 lebten laut Senat 41.521 Menschen in städtischen Unterkünften – fast 10.000 mehr als im Vorjahr. Die Mehrheit sind Geflüchtete. Die Zunahme zeigt, dass die städtischen Strukturen überlastet sind und die Wohnraumnot nicht nur einzelne Gruppen, sondern die gesamte Stadtgesellschaft betrifft.
Auch auf europäischer Ebene gibt es politische Pläne: Die EU will Wohnungslosigkeit bis 2030 abschaffen. Deutschland hat dazu im vergangenen Jahr einen Aktionsplan vorgestellt. Die aktuellen Zahlen aus Hamburg zeigen jedoch, dass konkrete Fortschritte noch ausstehen.
Quelle: NDR, webrivaig.com/de