Donnerstag, 15 Mai 2025 11:03

Großprozess in Hamburg wegen Kokainschmuggel

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Prozessbeginn Prozessbeginn Foto: pixabay

Vor dem Landgericht Hamburg hat ein umfangreicher Strafprozess gegen elf mutmaßliche Mitglieder eines Drogenschmuggelrings begonnen. Die Männer im Alter zwischen 22 und 60 Jahren sollen beteiligt gewesen sein an der Einfuhr von insgesamt 4,6 Tonnen Kokain über den Hamburger Hafen. Laut Staatsanwaltschaft stehen sie unter dem Verdacht der Beteiligung oder Beihilfe zur Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Der Fall betrifft zwei getrennte Schmuggelaktionen im Jahr 2023.

Inhaltsverzeichnis:

Schmuggel aus Ecuador über Terminal Altenwerder

Im ersten Fall geht es um 2.520 Kilogramm Kokain, die im Mai 2023 in einem Container aus Ecuador nach Hamburg gelangt sein sollen. Ein 60-jähriger Mitarbeiter eines Transportunternehmens soll die Abholung des Containers aus dem Terminal Altenwerder organisiert haben. Er soll gezielt zwei eingeweihte Lastwagenfahrer beauftragt haben, um das Rauschgift zu transportieren. Weitere Mittäter, bislang unbekannt, sollen das Kokain später aus dem Container entnommen haben. Der Verbleib dieser Drogenmenge ist weiterhin ungeklärt.

Überwachte Aktion in Rothenburgsort

Der zweite Fall unterscheidet sich deutlich vom ersten. Auch hier handelt es sich um eine große Menge: 2.100 Kilogramm Kokain. Diesmal wurde der Container ebenfalls über das Terminal Altenwerder abgeholt. Ziel war eine Lagerhalle im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort. Doch die Polizei hatte die mutmaßlichen Täter bereits im Visier. Das Gelände wurde observiert. Als der offiziell mit Bananen deklarierte Container entladen werden sollte, griff das Spezialeinsatzkommando ein. Die Beamten nahmen insgesamt zwölf Personen fest.

Straßenwert der Drogen bei rund 100 Millionen Euro

Das sichergestellte Kokain aus dem zweiten Fall hatte laut Innensenator Andy Grote einen geschätzten Straßenverkaufswert von etwa 100 Millionen Euro. Damit zählt dieser Fund zu den größten Einzelsicherstellungen im Hamburger Hafen. Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass organisierte kriminelle Strukturen hinter beiden Fällen stehen.

Prozess mit hoher Sicherheitsstufe

Die Anklage umfasst elf Männer, von denen sechs bereits vorbestraft sind. Sie werden laut Gerichtspressestelle jeweils von zwei Strafverteidigern vertreten. Die Große Strafkammer des Landgerichts Hamburg hat 36 Hauptverhandlungstermine bis zum 25. November angesetzt. Aufgrund der Menge der Drogen und der Komplexität der Ermittlungen gilt das Verfahren als eines der umfangreichsten des Jahres. Der Prozess findet unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt.

Quelle: Tagesschau, www.24edu.info/de