Inhaltsverzeichnis:
- Engpass am Bahnhof Stellingen
- Ed Sheeran liefert Solo-Show auf Weltniveau
- Verkehrsprobleme überschatten Konzerterlebnis
- Konzert als musikalisches Highlight mit Schattenseite
Engpass am Bahnhof Stellingen
Besonders am Bahnhof Stellingen kam es zu brenzligen Situationen. Die Polizei musste den Tunnel zum S-Bahnhof zeitweise sperren. Es wurde zu voll. Einige Menschen reagierten panisch, versuchten, über Absperrungen zu klettern. Einzelne Besucher berichteten von Zuständen, die sie an die Duisburger Loveparade erinnerten. Die Polizei sprach dagegen von einem grundsätzlich geordneten Ablauf an allen drei Tagen – trotz der Sperrungen.
Die Bahnsteige und Zuwege rund um das Stadion waren zu Spitzenzeiten überfüllt. Der Veranstalter Scorpio verwies darauf, dass dieselben Sicherheitsdienste wie bei HSV-Spielen eingesetzt wurden. Normalerweise gebe es bei diesen Spielen kaum Schwierigkeiten. An diesem Wochenende war jedoch durch die gleichzeitige Sperrung der A7 die Situation besonders angespannt. Der Bezirk Altona forderte bereits vor zwei Wochen ein neues Verkehrskonzept. Dieses wird aktuell ausgearbeitet, doch ein Starttermin steht nicht fest.
Ed Sheeran liefert Solo-Show auf Weltniveau
Ed Sheeran stand allein auf der 360-Grad-Bühne – mit Akustikgitarre und Loopstation. Damit begeisterte er das gesamte Rund. Ein Drehteller im Bühnenboden sorgte dafür, dass alle Seiten gleich viel Aufmerksamkeit bekamen. Der britische Musiker präsentierte eine Show, die trotz Stadiongröße eine intime Atmosphäre schuf. Pyrotechnik, Licht und Lasereffekte wurden dezent eingesetzt. Im Mittelpunkt stand die Musik.
Mit Hits wie "Castle on the Hill" und "A-Team" zog Sheeran die Massen in seinen Bann. Auch neue Songs wie "Sapphire", "Azizam" und "Old Phone" kamen beim Publikum gut an. Unterstützt von einer Gastgeigerin mischte Sheeran ruhige Balladen mit rockigeren Klängen. Seine Performance erinnerte viele an seine Anfänge, unter anderem an seinen ersten Auftritt beim Reeperbahnfestival 2011. Damals spielte er vor kleinem Publikum – heute füllt er Stadien.
Verkehrsprobleme überschatten Konzerterlebnis
Die Anreise war für viele eine Herausforderung. Da zur selben Zeit die Autobahn A7 gesperrt war, rief der Veranstalter dazu auf, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen. Das taten viele. Busse, Bahnen und S-Bahnen waren überfüllt. Besonders auswärtige Gäste hatten Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden. Es bildeten sich lange Schlangen an Eingängen, Haltestellen und vor allem am Bahnhof Stellingen.
Die Behörden betonen, dass die Lage unter Kontrolle gewesen sei. Dennoch ist klar: Der enorme Andrang bei Großveranstaltungen wie diesen stellt Hamburgs Infrastruktur vor große Herausforderungen. Ohne Entlastung durch die geplante U-Bahnlinie U5 dürfte sich daran wenig ändern. Bis zur Fertigstellung wird ein verbessertes Verkehrskonzept dringend benötigt.
Konzert als musikalisches Highlight mit Schattenseite
Trotz aller Probleme bleibt Ed Sheerans Auftritt ein musikalisches Highlight des Sommers. Über zweieinhalb Stunden lang begeisterte er sein Publikum – mit Stimme, Gitarre und Präsenz. Rund 60.000 Menschen pro Abend feierten friedlich und ausgelassen. Der britische Weltstar bewies, dass auch ein Ein-Mann-Konzert eine ganze Arena erfüllen kann.
Gleichzeitig wurde deutlich, wie fragil die Balance zwischen Event und Organisation ist. Was musikalisch glänzte, zeigte in der Logistik große Schwächen. Die Kombination aus Stadiongig, Autobahnsperrung und überfülltem Nahverkehr brachte das System an seine Grenzen. Hamburgs Verantwortliche stehen vor der Aufgabe, daraus konkrete Lehren für die Zukunft zu ziehen.
Quelle: NDR, Tagesschau, www.globewings.net/de